Angst
Ein innerlicher Krampf, ständiges Abgleiten zurück, vor und irgendwo hin. Dialoge, die sich wiederholen, die widerhallen, aber jedes Mal anders. Und immer der Angstschweiß, das Zittern der Stimmbänder, Luft, die irgendwie weggesaugt scheint, die gar nicht mehr da ist. Ein Herz, das einem aus dem Mund springen will, sagen will, ja, was?
Sollte ich es dir in die Hand legen, es wie im Fieberwahn in dir tanzen lassen, nur damit du spürst?
Wie findet man Worte, wo der Verstand endet? Wie erklärt man: Traum?
Bin ich ängstlich, ängstlich zu sein? Wo der Ursprung?
Pumpt das flimmernde Herz durch meinen Kreislauf.
Zugenäht
Ein Mund wie zugenäht. Als würden sich dünne Schnüre um meine Lippen winden, aufgespießt, die Worte, gefangen in der Dunkelheit.
Sie, die Worte, sind gepresst, wie Blüten zwischen meinen Lippen, aufbewahrt für wann?
Oder doch einfach erschlagen, bald schon Staub?
Könnte man nur Worte in den Augen sehen, sie wie die Farben der Pupille lesen, ein Seelenblick ins Unsagbare.
Wie kannst du bloß von Selbstzensur sprechen? Sehe ich doch die vor Wut zitternde Lippe nicht? Bleich gepresst, totgebissen, wo sind die Spuren deiner Gefangenschaft?
Oder ist das Selbst seit jeder verloren?
Schneide sie auf, die Schnüre. Schneide sie auf.