Kampf um Worte.
Kampf um Worte. Ringen um den letzten Fetzen Luft. Gedankenstreit.
Und ihr beginnt zu trennen, die Kette, die alles hält, Bild um Bild und Wort um Wort. Wir? Lassen los, wollen uns nicht mehr berühren, denn das ewige Ringen, das Suchen nach Worten, das ständige Anrennen, nur um wieder zurückzufallen – es bleibt ein Schnappen nach Luft. Trennung schmerzt, aber wegsehen ist leichter. Wir wollen nicht länger ersticken in dieser hitzigen Luft aus Rufen, Schreien und Gebrülle.
Einige suchen verzweifelt nach den letzten Verbindungen, einen letzten Strang, ein Schutzschild nach außen. Aber gegen wen? Kämpfen wir nicht schon längst gegen uns selbst? Tröpfelt der Hass nicht bereits in unsere Herzen? Geschwärzte Gedanken. Ängstliches Zucken. Wer sind wir nochmal? Der Film ist kaputt, zu sehen sind grelle Farben und zittriges Flackern. Wir zittern vor uns selbst.
So werfen wir einen Faden aus, hoffen zu finden wo und was verloren ging. Haben wir den Faden nicht selbst gekappt? Tappen im Dunkeln. Und der Faden dreht sich nun um unsere Hälse. Schuld. Stolpern. Auf den Boden.
Haben wir wirklich nicht gemerkt wie sie unsere Bilder umdrehten? Wie sie Worte in andere Bilder setzten, Bilder in andere Worte, bis unsere Gedanken falsch abbogen, andere Wege einnahmen. Eine chaotische Vernetzung, als hätte jemand blind mit dem Knäuel gespielt und doch… mit System.
Dies alles wieder ordnen? Den Ursprung finden? Die Knoten lösen und neu verbinden?
Ist das Gedankenchaos auszuhalten, gibt es Heilung, vom Stottern? Wer kann das schon, jedes Wort im Munde dreimal drehen, zerkauen, um neu zu formen, ausspucken, von jeder Seite betrachten, um sie dann wieder in den Mund nehmen?
Wir können nur zerstören, um neu zu finden. Alle Fäden kappen, bis zur Unkenntlichkeit. Bis nichts bleibt, bis auf ein offenes, weites Feld und ein Horizont, der sich ins Unendliche streckt.
Aber hier – ein weiches, fertiges Netz, das uns umfängt. Dunkle, verführerische Klarheit. Kein Kopfzerbrechen mehr. Wer von uns stürzt sich ins Chaos, wer rekelt sich im Netz?
Anschluss fehlt
Weißt du, es müsste eine Direktverbindung für Gefühle geben.
Wir haben die Kabel, aber der Anschluss fehlt.
Sie sind nun einmal nicht kompatibel, die Worte und ich.
Ich versuche es nicht, nicht weiter,
ich ist vielleicht immer ein anderer,
ein Verwandter mit ähnlichen Zügen.
Gibt es Freiheit
uns trotzdem zu lieben?